Grillparzer Platz 5, 01157 Dresden
Baujahr ca.: 1927, Sanierung ca.: 1997
Das slawische Gassendorf Cotta wurde 1328 erstmals als Cottowe urkundlich erwähnt. Der Name ist von einem slawischen Personennamen abgeleitet (Dorf des Chot). In diesem Jahr verkaufte Hermann der Ältere von Kottowe einen Teil des Ortes an das Domstift Meißen. Weitere Güter gehörten zu diesem Zeitpunkt verschiedenen weltlichen Besitzern, wurden jedoch bis 1512 ebenfalls vom Stift angekauft. Nach Auflösung des Vorwerks verteilte man Mitte des 16. Jahrhunderts dessen Fluren an die ortsansässigen Bauern. Abgabenpflichtig war Cotta zunächst nach Briesnitz, ab 1559 zum kurfürstlichen Amt Dresden. 1568 mussten die Bewohner des Dorfes fast die Hälfte ihrer Felder an das Kammergut Ostra abgeben und wurden dabei mit Geld abgefunden. Infolgedessen veränderte sich die Sozialstruktur des Ortes, in dem sich nun zahlreiche Häusler und Gärtner ohne oder mit nur geringem Landbesitz niederließen. Erschwert wurde die Nutzung der verbliebenen Flächen durch die feuchte sumpfige Lage des Ortes, die Cotta im Volksmund den Spitznamen „Frosch-Cotte“ einbrachte.
Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren in Cotta einige neue öffentliche Gebäude errichtet worden. An Stelle einer 1866 im Preußisch – Österreichischen Krieg aufgeworfenen Schanze entstand nach 1875 ein kleines Geschäftsviertel mit der Schanzen-Apotheke (Foto) . Ab 1897 bildete Cotta eine eigene Parochie, für die nach dem Ersten Weltkrieg die evangelische Heilandskirche erbaut wurde. Bereits 1906 hatten die Katholiken eine eigene katholische Kirche erhalten. 1927 folgte an der Hühndorfer Straße die evangelisch-methodistische Immanuelkirche. 1899-1901 ließ sich die Gemeinde im Dorfkern ein repräsentatives Rathaus errichten, in welchem heute das Ortsamt Cotta seinen Sitz hat. Außerdem erhielt der Ort zwei neue Schulgebäude und ein Hallenbad an der Hebbelstraße. Bedeutendstes Bauvorhaben war jedoch die Verlegung der Weißeritzmündung nach Cotta im Jahr 1893, wobei der Fluss ein neues Bett bekam. 1897 führte ein schweres Hochwasser der Weißeritz zu großen Schäden im Ort. Zu den weit über die Ortsgrenzen hinaus beliebten Vergnügungsstätten gehörten die Ballhäuser „Constantia“ und das Schusterhaus. Während letzteres 1945 dem Luftangriff zum Opfer fiel, dient die ehemalige Gaststätte „Constantia“ seit 1950 als Theater der Jungen Generation.